Dienstag, 7. März 2017

Ein Garten für die Seele - Rezension von Nicola

Corina Bomann - Mondscheingarten


Ich vergebe folgende Sterne (von 5):

Stil - *****
Rechtschreibung - *****
Inhalt -  ****
Charaktere - ****
Einzigartigkeit - *****

Insgesamt: 4.6 Sterne

Corina Bomann dürfte den meisten bekannt sein. Sie ist bei Weitem nicht mehr unentdeckt und hat uns schon mit so manchem Bestseller beglückt. Der Mondscheingarten ist ein älteres Werk von ihr (04/2013) und einige von euch haben ihn vermutlich gelesen.


Ich muss mich nicht darüber auslassen, dass Rechtschreibung, Zeichensetzung und Satzbau bei ihr stimmen. In der von mir gelesenen Ausgabe befanden sich vielleicht ein oder zwei winzige Tippfehler, die nicht weiter ins Gewicht fallen.

Stilistisch muss Corina sich nichts vorwerfen lassen und es ist heutzutage nicht so leicht eine deutsche Autorin zu finden, die derart mit der Sprache umzugehen weiß. Trotz des gehobenen Niveaus stufe ich ihre Schreibweise als klar verständlich, einfach genug und von jedermann lesbar ein.

Mit ihrer Geschichtsfindung beweist sie ein gutes Händchen und zeigt mir eine Welt, die ich selbst nicht kenne. (Was selbstverständlich nur für Padang gilt, in London war ich selbst viele Male und auch Berlin ist mir natürlich nicht fremd.
Ich bin nun ein großer Freund von Geschichten aus der Vergangenheit und liebe es, in mir fremde Welten einzutauchen. Ich denke aber, dass es auch jeden anderen begeistern kann einmal zu lesen, wie es Menschen früher erging und wie es sich in anderen Erdteilen leben lässt.
Interessant finde ich, dass es hier einmal nicht um einen Lord, ein großes Haus, Dienstboten und Standesunterschiede geht. Corina erzählt uns stattdessen eine Geschichte über starke und höchstbegabte Frauen.
Das Schicksal kommt nicht zu kurz - eher im Gegenteil - und Geheimnisse pflastern den Weg, lassen die Geschichten von Lilly, Rose und Helen bis zum Schluss interessant sein.

Ein bisschen etwas muss ich dafür abziehen, dass sich alles, wirklich alles findet und Dinge, die sich im echten Leben ganz sicher nicht aufklären und nachvollziehen lassen würden, geschehen. So begegnen Lilly tatsächlich immer alle wichtigen Leute und jeder ist hilfsbereit und unterstützt sie, so gut er nur kann, ohne selbst einen noch so geringen Nutzen davon zu haben.
Allerdings verstehe ich gut, dass Corina uns auch nicht mit einem Zweifel oder einen nicht aufgeklärten Strang zurücklassen wollte. Ein paar weitere Schwierigkeiten aber hätten den Weg an mancher Stelle pflastern dürfen.

Die Charaktere haben mir gut gefallen, sie waren vielschichtig und vor allem die Figuren der Vergangenheit waren liebevoll ausgearbeitet. Mit Lilly, Ellen und auch Gabriel habe ich mich etwas schwerer getan und ziehe hier einen Stern ab. Insbesondere die ›Beziehung‹ von Gabriel und Lilly habe ich als sehr forciert empfunden und ich bekam wenig Einsicht darein, wieso er sich so sehr für sie interessierte.

Alles in allem eine sehr schöne Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Einige Nebencharaktere aber blieben für mich zu unwichtig und zu wenig durchdacht. Aber ich weiß selbst, dass man nicht allen den nötigen Raum zubilligen kann.

4.6 Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Einen Paul hätte ich im Übrigen auch sehr gerne in meinen Leben. Männer wie ihr gibt es heute leider kaum noch.

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